(von Hubert Jost, Kölner Stadtanzeiger, 11.8.2015)
Ultraleicht-Piloten haben beim Flugplatz-Wiesenfest für ihren Sport geworben. Die Teenager, die an diesem Tag Copilot spielen konnten, haben bei ihrem ersten Flug Feuer und Flamme gefangen.
„Das war megacool“, schwärmte Norbert Racz nach dem ersten Flug seines Lebens. Beim Flugplatz-Wiesenfest in Müggenhausen zeigte Pilot Markus Petrak mit seiner Rans S-6 dem 15-jährigen Schüler seine neue Heimat Großbüllesheim aus der Luft. Mit seinen Eltern war Norbert erst vor zwei Jahren aus der ungarischen Hauptstadt Budapest nach Euskirchen gezogen. Jetzt besucht er das St.-Angela-Gymnasium in Bad Münstereifel und wird seinen Mitschülern eine Menge zu erzählen haben.
Ganz anders reagierte die zehnjährige Rebecca Platz aus Metternich. „Toll“, war ihr einziger Kommentar. Wie sehr ihr die Welt aus der Luft gefallen hatte, zeigte ihr strahlendes Gesicht. „Rebecca ist eine super Copilotin“, lobte Pilot Karl Ploetzer. „Oft sind die Leute zu Beginn ihres ersten Fluges verkrampft, aber Rebecca hat von Anfang an einfach nur die Welt von oben bestaunt“, so Ploetzer weiter.
Auch die große Schwester traute sich
Nachdem Rebecca so glücklich von ihrem ersten Flug zurückkam, traute sich auch ihre große Schwester Sophie (zwölf Jahre) in die Luft. Während ihrer Flüge wurden die beiden Mädchen von ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester Lena mit aufmerksamen Blicken und guten Wünschen begleitet. Auch wenn sie mit dem Ultraleichtflieger nicht mehr in Sichtweite waren.
„Unsere Nachbarn sollen wissen, dass wir nicht nur laut sind, sondern auch gute Gastgeber sein können“, erklärte Werner Karg, der Vorsitzende der Ultraleicht-Fluggruppe Nordeifel. Deshalb wolle man der Öffentlichkeit nicht nur beim Flugplatz-Wiesenfest zeigen, was auf dem Fluggelände passiert. So gehe man beispielsweise regelmäßig zu den Kindern in die DRK-Kindertagesstätte Spatzennest in Großvernich. „Eigentlich könnte man es als Patenschaft bezeichnen“, umschrieb es Cornelia Valerius von der Kita. Alle zwei Jahre fliege der Verein mit den Kita-Kindern, und im Gegenzug mache man beim jährlichen Wiesenfest die Kinderbetreuung. So gebe man den Eltern eine Gelegenheit, sich mit den vielen technischen Dingen zu beschäftigen, die beim Fest zu erleben sind.
Oldtimer zu bestaunen
Schon am Eingang zum Fluggelände konnte man alte Traktoren und Feuerwehrfahrzeuge bestaunen, die von den Oldtimerfreunden Zülpich ausgestellt wurden. Daneben präsentierten Beamte der Bundespolizei aus Hangelar einen ihrer Hubschrauber.
Interessant waren aber nicht nur die Ultraleichtflugzeuge, die sich so elegant wie riesige Libellen durch die Luft bewegten. Auch spannende Flugshows mit Modellflugzeugen hielten die Gäste in Atem. Das Aerobatic-Team des Modellflugclubs Niederzier zeigte Formationsflüge sowie Loopings mit Modellseglern und Modellkunstflugzeugen.
„Wir besuchen regelmäßig befreundete Vereine und zeigen dabei besonders gern die Formationsflüge mit unseren sieben Maschinen“, verriet Frank Pelzer, der stellvertretende Vorsitzende des Modellflugclubs. Auch wenn die Flugzeuge in der Luft wie kleine Spielzeuge aussehen, so habe jede der Kunstflugmaschinen eine Spannweite von 2,20 Metern.
„Die ersten Wiesenfeste auf unserem Fluggelände waren nur vereinsintern, aber seit über zehn Jahren hat sich das Wiesenfest zu einem vollwertigen Flugtag entwickelt“, freute sich Werner Karg. Besonders freue sich der Verein über die hohen Besucherzahlen.