„Hallo zusammen,
wie gestern bereits telefonisch angekündigt habe ich folgende Punkte erledigt:
– Anmeldung PPR in Porta Westfalica
– Anmeldung PPR in Sierksdorf
– Reservierung fünf fabrikneuer Fahrräder!
Wenn nichts mehr dazwischen kommt sehen wir uns am Samstag um 8:30h zum Briefing. Abflug sollte dann gegen 9:00h erfolgen.
Viele Grüße
Stefan“
Und wie sollte es anders sein? Es kam am 26. September 2015 etwas dazwischen! Die Daten aus der E-Mail zwei Tage vor dem Ausflug mussten deutlich überarbeitet werden: Der Nebel, der sich zäh auf unseren Flugplatz gelegt hatte, ließ uns Zeit, die Flugzeuge ausgiebig zu checken sowie ab und an eine Platzrunde zu fliegen, um dann wieder festzustellen, dass der Nebel sich nur bis knapp unter Platzrundenhöhe angehoben hatte. Um die Mittagszeit konnte es dann doch endlich losgehen, den in Porta Westfalica geplanten Zwischenstopp verlegten wir vorsorglich auf den Platz EDVH Hodenhagen. Die Nähe von Porta Westfalica zur Weser war uns dann doch zu unsicher, wir wollten nicht nochmals an diesem Tag mit Nebel in Berührung zu kommen. Uns? Das waren Heike und Charly Fuchs, Peter Mertn, Stefan Heine und Armin Denzel.
Durch diese Planänderung wurde der Flug zu einem Trip von einem Vergnügungspark zum anderen: Abflug über Phantasialand, Platzrunde Hodenhagen über den Serengeti-Park und Ankunft in Sierksdorf/Hof Altona (EDTX) neben dem Hansa-Park. Da uns die Freiheitsgrade in der dritten Dimension im Flieger ausreichten, verzichteten wir jedoch auf den Besuch der Achterbahnen.
Trotz des deutlich verspäteten Starts in Weilerswist und der Pause zur Nahrungs- und Spritaufnahme in Hodenhagen kamen wir noch rechtzeitig in Sierksdorf an. Hier warteten schon Landebierchen und die vorbestellten Fahrräder, die uns nach Neustadt in Holstein brachten. Die recht kurzfristige Buchung der Hotelzimmer führte uns in drei unterschiedliche Häuser, im Spätsommer herrscht in der Lübecker Bucht noch Hochkonjunktur. Von den Taschen befreit ging es wieder zurück an den Hafen der über 750 Jahre alten Garnisonsstadt – Marine und BGS-See sind hier stationiert, auch die ZDF-Vorabendserie „Küstenwache“ wird hier vor Ort gedreht. Auf Empfehlung von Peter ließen wir uns in Klüver’s Brauhaus nieder, um nicht nur die verschiedensten Backfischspezialitäten sondern auch die unterschiedlichsten Biersorten zu genießen.
Nach einer Nacht sattelten wir wieder unsere Drahtesel, um zurück zum ca. 10 km entfernten Flugplatz Sierksdorf zu radeln. Dieses Mal sollte es jedoch nicht an der Hauptstraße entlang gehen, wir wählten den deutlich idyllischeren „Radweg“ am Ufer der Ostsee entlang. Dieser entpuppte sich schnell zu einer kleinen Herausforderung, da es sich dabei vielmehr um einen schmalen Trampelpfad handelte, der es auch mal erforderlich machte, abzusteigen und das Rad über einen kleinen Bach zu tragen. Am Hansa-Park vorbei kamen wir dann für den Rest der Strecke wieder in den Genuss einer asphaltierten Straße.
Der Rückflug führte uns nördlich von Hamburg vorbei über den Bremerhavener Tiefwasserhafen, Jadebusen und Wilhelmshaven. Hier drehte Peter direkt auf den geplanten Zwischenstopp Leer-Papenburg (EDWF), während die anderen beiden Maschinen noch einen Abstecher über die Nordseeinseln Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum und Norderney wagten.
Mit einem so traumhaften Wetter an diesem Septemberwochenende hatten wohl auch die Planer in Leer-Papenburg nicht gerechnet, weshalb aufgrund des hohen Flugaufkommens das Superbenzin ausgegangen war. Peter konnte mit seinem Vorsprung die restliche Reisegruppe vorwarnen, sodass kurzerhand Barssel (EDXL) als Alternative in den Fokus rückte. Sprit, Kaffee, Kekse und für Charlies D-MTRL etwas Kühlerflüssigkeit umfassten das Rundumpaket der quirligen Flugleiterin. Somit bestens präpariert, ging es wieder an der „üblichen Nordsee-Strecke“ – entlang der A31 – zurück nach Weilerswist.
Warten, bis sich der Nebel lichtet.
