Erfolg für Ultraleichtflieger
(Bernd Zimmermann, Kölnische Rundschau und Kölner Stadt-Anzeiger, 14.5.2016)
Müggenhausen. Seine Liebe zum Fliegen hat er schon früh bei einem Schnupperflug in Sankt Augustin-Hangelar entdeckt. Doch bis er selbst fliegen lernte, vergingen fast 30 Jahre. Vor sieben Jahren nämlich stieß der damals 55-jährige Geschäftsmann Willi Schröder aus Ludendorf zu den Ultraleichtfliegern in Müggenhausen und machte in der Flugschule auf dem Platz der Ultraleicht-Fluggruppe Nordeifel seinen Flugschein.
Jetzt hat der Pilot einer „Comco Ikarus C 22 CS“ bereits zum zweiten Mal den Titel des deutschen Vizemeisters im Ultraleichtfliegen errungen. Nach einem ersten Versuch im vergangenen Jahr bei den deutschen Meisterschaften auf der heimischen Anlage in Müggenhausen nahm Schröder diesmal an dem Wettbewerb in Tannheim bei Memmingen teil. Und landete wieder auf dem Treppchen.
(Bild: Willi Schröder aus Ludendorf ist Mitglied der Ultraleicht-Fluggruppe Nordeifel in Müggenhausen. Er hat bei den Deutschen meisterschaften der Ultraleicht-Flieger den Vizemeistertitel errungen im Zielfliegen ohne Navi, nur nach Kompass, zwei Siellandungen und einem Kurzstart. (Foto: Zimmermann)
Schröder und seine Wettbewerbskonkurrenten mussten in vier unterschiedlichen Navigationswettbewerben ohne Navigationsgerät, dafür aber mit Kompass vorgegebene Strecken abfliegen und unterschiedliche Aufgaben lösen.
„Ich durfte nicht mehr als 200 Meter von der vorgegebenen Route abweichen und musste anhand von Luftbildern bestimmte Punkte identifizieren und auf der Flugkarte einzeichnen“, erläutert Schröder.
Ein GPS-Tracker zeichnete die Flugdaten für die Jury aus. Dazu kamen zwei Ziellandungen möglichst nahe an einem bestimmten Punkt sowie ein Kurzstart, bei dem der Pilot vorher schätzen muss, wie viel Startbahn er braucht, um mit seiner Maschine ein ein Meter hohes Hindernis – in diesem Fall ein Flatterband – gerade zu überfliegen.
„Insgesamt bin ich mit Hin- und Rückflug sowie dem vorausgehenden Training wohl 1500 Kilometer in der Luft gewesen“, schätzt Schröder. Seine Maschine mit dem 80-PS-Motor habe alles gut mitgemacht. Jetzt, so der Ludendorfer, bereite er sich auf die Weltrneisterschaft auf dem Popham Airfield im englischen Basingstoke vom 20. bis 27. August vor. „Da bin ich wieder zwei Wochen unterwegs, weil ich ja auch noch vorher trainieren und die örtlichen Bedingungen wie Wind und Thermik kennenlernen will“, sagt Schröder, während er seinen zweiten deutschen Vizemeisterpokal zeigt.