von Cedric Arndt (Kölner Stadtanzeiger)
Zum zwanzigsten Mal richtete die Ultraleicht-Fluggruppe Nordeifel die Veranstaltung für Groß und Klein aus. Diesmal kamen wegen des schlechten Wetters aber nur rund 2000 Besucher auf den Flugplatz.
WEILERSWIST-MÜGGENHAUSEN Im Jahre 1992 begann die Tradition der Wiesenfeste der Ultraleicht Fluggruppe Nordeifel. Seitdem bietet der Verein jedes Jahr im Sommer ein Erlebnis für Groß und Klein an, so auch am vergangenen Wochenende.
Der Verein UL Fluggruppe Nordeifel wurde 1983 gegründet. Aus den damals 36 Mitgliedern sind heute über 120 geworden, mit einem Flugpark von 50 Maschinen.
Große Meilensteine in der Vereinsgeschichte waren der Anschluss an den deutschen Aero-Club und später auch an den Deutschen Ultraleicht-Flugverband. Damit war der Verein berechtigt, selbst Piloten auszubilden, was die meisten Mitglieder auch prompt wahrgenommen haben.
Im September 1992 erhielt das Fluggelände schließlich die Zulassung der Luftfahrtbehörde. Durch den enormen Zuwachs an Mitgliedern konnte bereits zehn Jahre nach Fertigstellung des ersten Clubhauses, im Jahre 1998, ein zweites und wesentlich größeres Vereinsheim eingeweiht werden.
Ausreichend Platz
Auch der Flugplatz hat sich in den vergangenen Jahren stetig verändert. Mittlerweile hat die Piste eine Länge von 500 Metern und bietet somit auch den modernen Ultraleicht-Flugzeugen ausreichend Platz für sichere Starts und Landungen. Die Zulassung durch die Luftfahrtbehörde war gleichzeitig auch der Startschuss für die mittlerweile wohl beliebteste Veranstaltung des Vereins, dem Wiesenfest, das alljährlich bis zu 5000 Besucher auf den Müggenhausener Flugplatz lockt. Wie schon nahezu den gesamten Sommer über, so zeigte sich das Wetter allerdings auch am vergangenen Wochenende eher von seiner bewölkten Seite, was den Besucherzahlen nicht gerade zu Gute kam. Der erste Vorsitzende des Vereins, Werner Karg, gab sich dennoch zuversichtlich: „Wir sind trotz allem sehr guter Dinge und rechnen wieder mit mindestens 2000 Besuchern.“
Sechs verschiedene Ultraleicht-Flugzeugtypen gab es während der Veranstaltung zu bestaunen, und das nicht nur im ruhenden Zustand. Jeder Besucher hatte die Möglichkeit, selbst einmal in den Genuss zu kommen eine der Maschinen zu fliegen – als Copilot selbstverständlich.
Für die Kinder stand unter anderem ein Luftballon-Wettbewerb auf dem Programm. Dort konnten die Kleinen ihre Namen auf ein Kärtchen schreiben, bevor sie dieses an einen Heliumballon banden und fliegen ließen. Der Ballon, der den weitesten Weg zurücklegt, beschert seinem Absender ein dem Alter angemessenes Geschenk sowie einen Freiflug mit einem der Ultraleicht-Flugzeuge.
Zehn Sekunden freier Fall
Der geplante Start eines Heißluftballons musste aufgrund der Wetterbedingungen abgesagt werden. Der eigentliche Höhepunkt am Samstagnachmittag, ein Fallschirmsprung, wurde jedoch durchgeführt. Der Koblenzer Robert Manstein sprang aus einer Höhe von knapp 1000 Metern aus der Maschine und setzte nach rund zwei Minuten zu einer Punktlandung an. Zehn Sekunden vergingen dabei in freiem Fall bis er seinen Fallschirm öffnete und langsam zu Boden schwebte. Der leichte Regen, der kurz vorher eingesetzt hatte, schien ihm keine Schwierigkeiten zu bereiten:“Das Wetter macht zwar keinen Spaß, aber für meine Sicherheit während des Sprungs spielt das keine Rolle.“
Auch der junge Pilot des Flugzeugs vom Typ Remos G3, aus dem der Koblenzer abgesprungen war, lieferte einen souveränen Auftritt ab. Der erst 21-jährige Frechener Joey Sandner bestand seinen Flugschein bereits vor drei Jahren bei seinem Vater, der Fluglehrer bei der Fluggruppe Nordeifel ist.
Für die musikalische Untermalung sorgten am Sonntag die Weilerswister District-Pipe-Band und das Tambourkorps „Edelweiß“. Als Bühne diente dabei eine Spende des Oberdreeser Karnevalsvereins in Form eines zum Flugzeug umgebauten Umzugswagen.
Weitere Informationen zum Verein und zu geplanten Veranstaltungen gibt es unter anderem im Internet.