Der zuckersüße Reisebericht
zusammengefaßt von Ralf Löffler
Der diesjährige Vatertagsausflug der Ultraleicht-Fluggruppe „Nordeifel“ e.V. stand ganz unter dem Motto: „Wenn Engel reisen lacht der Himmel“
Die von Ferdi durch und durch organisierte Tour – an dieser Stelle noch mal von allen ganz, ganz herzlichen Dank! – begann am frühen Donnerstagmorgen. Der Himmel wolkenlos und alle 13 Teilnehmer fast auf die Minute pünktlich ging die Reise nach Eisenach Kindel mit ihren acht(chinesische Glückszahl) UL’s mit einem reibungslosen Staffettenstart los.
Wie auf „Schienen“ flog man um Köln-Bonn herum geradewegs über sehr, sehr viel Wald und dem „Land der weißen Berge“ nach dem schönen Eisenach.
Die ED-R 90 (natürlich die Wartburg, weiss man halt als „Ossi“) beachtend, landeten alle in Erwartung auf ein tolles Frühstück auf dem Kindel – Landebahn „eins-null“, parallel zur Autobahn.
Freundlich empfangen wurde auch gleich getankt und frische Thüringer Vatertagsbrötchen samt deftiger Beilage genossen. Gegen Kaffee allergische wurden mit leckerem Kakao bewirtet.
Nach circa einer Stunde zog der ganze Schwarm friedlicher Zeitgenossen weiter Richtung Nord Ost, gen Berlin-Schönhagen. Die Fernsicht war mittlerweile so gut, dass man die Salzberge von Magdeburg/Zielitz am Horizont sehen konnte. Außer dem Kiffhäuser links liegend gab es dann nichts besonders aufregendes mehr bis Schönhagen, lediglich eine tolle Landschaft und jede Menge sich im Bau befindliche neue Strassen.
Nach Lehrbuch wurde sich dann 5min SW von Schönhagen angemeldet und auf der 07 in einer großen Platzrunde gelandet. Die Begrüßung war super freundlich und man schien uns schon voller Freude zu erwarten. Der Tower warnte alle lokalen Flieger recht witzig vor, dass da doch ein ganzer Schwarm „Ultraleichter“ ankommen wird, auch ohne richtig funktionierenden Funk eines einzelnes Zeitgenossen. Die Zimmerschlüssel waren schnell verteilt und das erste (oder auch 2. & 3.) lokale Alsterwasser getrunken.
Frisch geduscht machte sich dann die Truppe per „Taxe“ auf nach Potsdams schöner Altstadt. Die Altstadtstrasse war rappelvoll und die Fassaden der doch recht alten Häuser waren toll zurechtgemacht.
In einer Seitenstrasse war dann auch ein wunderbares Restaurant gefunden, welches durch eine wirklich bezaubernde Bedienung beeindruckte. Mit vollem Magen ging es dann durchs Brandenburger Tor (- ja, Potsdam hat auch eines! -) Richtung Sanssouci.
Die Gärten waren wunderschön und es wurde so manches nette Foto im atemberaubenden Sonnenuntergang geschossen. Wunderschöne Damen in Marmor und der grandios angelegte Park hinterließen ein wirklich beeindruckendes Erlebnis. Auf dem Rückweg dann noch ein leckeres Brandenburger Eis und ab ins Hotel. Nach einer wirklich ruhigen Nacht in einem recht neuem Flughafenhotel wurde dann am nächsten Morgen ausgiebig mit allerlei leckeren Wurstsorten, Käse, gekochten Eiern usw. ausgiebig gefrühstückt.
Die Truppe teilte sich dann wie folgt auf: Berlin Stadtrundfahrt, Stralsund und Rügenrundflug, Flugzeugreparatur. Alle Aktivitäten wurden als besonders erfolgreich eingestuft, beginnend mit einem super gesprächigen Berlinreiseführer, welcher selbst die Farbe Merkels Kleides bei der Amtseinführung wusste, hin zu einer atemberaubenden Kreidefelsumrundung nebst Stadtbesichtigung und Hafenfest im wunderschönen Stralsund bis zur erfolgreichen Reparatur der leeren C42-Stossdämpfer.
Die Sicht an diesen Tag war für die in die Luft gegangenen ein 360°-Horizonterlebnis vom Feinsten. Die gemachten Erfahrungen wurden dann am Abend bei einer Bootstour mit Abendessen ausgetauscht. Alle „Nichtstadtrundgefahrenen“ konnten nun die Light-Version der Stadtgeschichte nachholen.
Am Kanal gab es so manche Sehenswürdigkeit, von Historischem (Museumsinsel & Reichstag) bis hin zum Modernen (Kanzleramt & ARD Studio), aber auch das Leben der Berliner am Kanalufer in zahlreichen Bars und Restaurants, von fein bis leger, liegend oder im Standkorb & Liegestuhl oder auch mit dem Billiggrill und Großfamilie einfach im Grass. Die Bootfahrt endete dann mit dem „Highlight des Abends“, so bezeichnete der Kapitän in seiner Ansage das Dessert, zu dem er die Gäste einlud.
Vom Schiff runter und hinein in die nächste Kneipe. An der Charlottenburg bestellte sich der ein oder andere noch einen Camembert und leckere Berliner Weiße – Waldmeister oder Himbeere. Die Geschmäcker der Piloten waren so verschieden, dass durch die Bedienung verwechselte Sorten schnell Ihren richtigen Liebhaber fanden.
Ein durch aus vielseitiger und gelungener Tag endete dann gegen Mitternacht für alle im bequemen Hotelbett. Befürchtungen auf schlechtes Wetter am Sonntag ließen diese Übernachtung dann die letzte werden.
Gut gefrühstückt und die Sachen in den Fliegern verstaut, brach dann die ganze Truppe Richtung Lärz, einem alten Militärflugplatz (mit alter MIG noch „fast“ startbereit am Platz) an der Müritz auf. Ein netter Funkempfang verwies uns dann auf der Mitte der Bahn zu landen, da der erste Teil der recht holprigen alten Betonplatten nach Schweden gewinnbringend verkauft war. Am Platz war gerade „Holzfliegertreffen“ und auch ein altes Museum mit allerlei Militärreliquien war zu besichtigen.
Danach ging es dann zum Fahrradverleih, wo in recht kurzer Zeit ein jeder seinen passenden Drahtesel gefunden hatte. Volle Kraft voraus hieß es dann für die radelnden Piloten auf einer Strecke von 8km am Müritzsee entlang. Am Campingplatzangekommen, wurde so mache Brause getrunken und sich über die Unflexibilität des Kioskbesitzers lustig gemacht, weil der keine größeren Becher oder ganze Flaschen verkaufen wollte. Nach einer Stunde brach dann die ganze Meute zum Rückweg auf, genoss noch einen kleinen Imbiss wie das leckere Böller Fischbrötchen (oder so ähnlich) und fuhr mit der Taxe zurück zum Holperplattenflugplatz. Nun konnte auch die Landegebühr bezahlt werden und die Heimreise beginnen.
Die Truppe einigte sich, in Bad Pyrmont Zwischenstopp zu machen. Mit der Angst aufkommender Unwetter ging es dann weiter ins Rheinland. Dabei wurde ständig untereinander Funkkontakt gehalten.
Mit Kontakt zum Tower „Weilerswist International Airport“ war dann die Aussicht gut, ohne Unweiter sicher zu landen. Die meisten entschieden sich nördlich von Köln herumzufliegen und auf 1500 Fuß den Dom zur Linken zu genießen.
Rechts war dann auch schon die Gewitterfront deutlich sichtbar, die mit starkem Regen und Blitzen auf sich aufmerksam machte.
Sicher gelandet und den Flieger geputzt, wurde dann der Ausflug beendet. 12:45 Flugstunden konnten auf so manchem Konto verbucht werden, was in drei Tagen eine tolle Leistung ist.
Damit ging wiedermal ein großartiger Vatertagsausflug zu Ende und wurde mit einem wohlschmeckenden Abschlussbier im Clubheim gefeiert.
An dieser Stelle sei auch meinem tollen Navigator und Begleiter Günter recht herzlich gedankt!
Bis zum nächsten Vatertag,
Euer Fliegerneuling Ralf Löffler