(Wochenspiegel Euskirchen, 15.5.2015, wa)
An Christi-Himmelfahrt wurden die Deutschen Meisterschaften im Ultraleicht-Fliegen von Landrat Günter Rosenke pünktlich um 14 Uhr eröffnet. In seiner Rede begrüßte Rosenke die zahlreichen Besucher und ganz besonders die Wettbewerbsteilnehmer, die aus dem ganzen Bundesgebiet kommen und in vier Wettbewerbstagen ihre Meister ermitteln.
Der feierlichen Eröffnung, abgeschlossen mit dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne, ging ein Feldgottesdienst unter strahlend blauem Himmel voraus, den Pfarrer Paul Hauser zelebrierte. Unterstützt wurde die Gemeinde vom Chor „Klangspuren“ aus Bornheim.
Nach der Segnung von Mensch und Maschine waren die Ultraleichten Flugzeuge zum ersten Mal in Aktion zu sehen. Nacheinander flogen sie in kurzen Abständen – aufgereiht wie auf einer Perlenkette – eine kurze Platzrunde. Andere Ultraleicht-Flugzeuge der verschiedensten Typen, vom gewichtskraftgesteuerten Trike über Hoch- und Tiefdecker oder einem Tragschrauber bis hin zu einer technischen Neuheit, einem Ultraleicht-Hubschrauber, waren in einer Ausstellung und im Betrieb zu sehen und wurden von Moderatoren erklärt.
Für die Teilnehmer begann der Wettbewerb mit einer ausgiebigen Einweisung in ihre Aufgabe und der anschließenden Flugvorbereitung. Unter den kritischen Augen der Wettbewerbsleitung um Michael Kania vom Deutschen AeroClub und seinen Helfern gingen die Pilotinnen und Piloten in verschiedenen Klassen auf ihre erste Streckenprüfung. Schon der Start war eine Herausforderung: Hier mussten die Flieger nach einer sehr kurzen Startstrecke abheben und konnten hierbei Punkte sammeln. Einmal in der Luft mussten verschiedene Wendepunkte angeflogen werden, um schließlich nach 152 Kilometern wieder in Weilerswist noch vor den ersten Regentropfen sicher zu landen. Diese erste Etappe ist mit dem Arbeitstitel „Von Kirchturm zu Kirchturm“ gut beschrieben, schließlich waren die Wendepunkte die Koordinaten von Kirchtürmen.
Bei den Streckenprüfungen kommt es darauf an, einem vorgegebenen Kurs möglichst genau zu folgen. Das geht nur mit einer sehr akribischen Flugvorbereitung mit Bleistift und Karte, denn moderne Navigationsgeräte oder beispielsweise Mobiltelefone dürfen nicht eingesetzt werden.
Moderne Technik ist trotzdem im Spiel. Die Flugstrecke wird von einem mitgeführten GPS-Logger sehr genau aufgezeichnet. Damit können die Wertungsrichter sehr genau bewerten, wie genau die Piloten die vorgegebene Strecke eingehalten haben oder kleine Umwege geflogen sind. Auch konnten so nur die in der Aufgabe aufgeführten Bilder auch wirklich in der Landschaft wiedergefunden und in der Karte eingezeichnet werden.
In den nächsten Tagen warten neben weitere Streckenprüfungen auch Ziellandeübungen auf die Teilnehmer. Bis zur Siegerehrung am Sonntag gegen 11 Uhr kann die nach dem ersten Tag noch wenig aussagekräftige Tabelle mehrmals durcheinander gewirbelt werden. Bis dahin sind am Ultraleicht-Flugplatz Weilerswist noch einige Starts und Landungen zu sehen und alles über das Ultraleichte Fliegen zu erfahren. Für diejenigen Besucher, die nicht auf einen der knapp bemessenen Parkplätze hoffen wollen, haben die Ausrichter einen Shuttle-Service zwischen dem Weilerswister Bahnhof und dem Flugplatz eingerichtet.