Ende August waren Peter Josef Müller und Stefan Brücher, beide von der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen (EGE), wieder einmal zur „Inventur“ bei uns am Platz und haben Erstaunliches festgestellt.
Unsere Kästen waren nämlich – nacheinander – Heimat für verschiedene Vogelarten.
Wie die meisten von uns sicher beobachtet haben, leben und jagen auch jetzt noch einige Turmfalken (nun schon in der 10ten Generation) auf und um unseren Platz. Geboren und aufgewachsen in unseren Nistkästen, übernachten sie mittlerweile wohl überwiegend in natürlichen Unterkünften rundherum.
In den Kästen zeigen Spuren wie Federn oder Reste von Beutetieren, dass dort vorübergehend Schleiereulen und Dohlen gewohnt haben. Zeitweise waren sicher fünf Kästen von Steinkäuzen belegt.
Zum „Inventur“-Termin waren leider fast alle Kästen leer, nur in einem hat Stefan Brücher einen erwachsenen Steinkauz gefunden. Bei näherer Betrachtung am Boden war schnell klar, eine Beringung war nicht mehr erforderlich, denn unser Untermieter trug schon einen Ring.
Der Ring zeigte auch, dass es sich bei unserem Gast wohl um einen ganz besonderen Kauz handelt. Steinkäuze leben im Allgemeinen lange (bis zu fünf Jahre) in einem relativ kleinen Gebiet (ein bis zwei Hektar). Aber „unser“ Kauz zählt wohl eher zu den Zugvögeln. Seinen Ring bekam er nämlich im 145 km entfernten Oppenheim am Rhein angelegt.